Revanche? Rache-Gelüste? Nicht bei Xabi Alonso. "Wir haben fast nicht über das letzte Jahr gesprochen. Es hat sich viel verändert", sagte der Erfolgstrainer von Meister Bayer Leverkusen vor der Neuauflage des Europa-League-Halbfinals aus dem Vorjahr. Zum Hinspiel am Donnerstag (21.00 Uhr/RTL) bei der AS Rom erwarte er "einen ganz anderen" Gegner und "ein intensives Spiel."

Stürmer Patrik Schick ist da weniger zurückhaltend: "Alle Spieler und Verantwortlichen erinnern sich daran. Wir hätten es verdient gehabt, jeder will Revanche", sagte der Tscheche vor dem ersten Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Klub, für den er von 2017 bis 2019 insgesamt 58 Spiele absolvierte. Das Halbfinale im Vorjahr, als die Roma zunächst daheim mit 1:0 gewann und sich anschließend ein 0:0 in Leverkusen ermauerte, verpasste der 28-Jährige verletzt, nun sei es "schön, zurück zu sein."

Es hätte nach dem bitteren Aus zwar "ein bisschen Schmerz" gegeben, meinte Alonso. Diesen habe man aber "genutzt" und nun "eine zweite Chance." Der Spanier kann auf seinen kompletten Kader zurückgreifen, der zuletzt angeschlagene Jonathan Tah soll ebenso beginnen wie Pokalkeeper Matej Kovar.

Und auch das verrückte italienische Wetter bringt die seit 46 Pflichtspielen ungeschlagene Werkself nicht aus dem Fokus. Noch am Mittwochmorgen hatten Schick und Co. bei hochsommerlichen Temperaturen im Schatten der BayArena das Abschlusstraining absolviert, nach zwei Stunden im Flieger über die Alpen gab es hingegen nur graue Wolken und Platzregen in der "Ewigen Stadt". "Für mich ist das perfekt", sagte Alonso am Abend mit einem Grinsen: "Für unsere deutschen Spieler sicher auch."